Was sind Smoothies?

Es gibt sie in jedem Supermarkt. Sie sind ein beliebtes Frühstück und werden mindestens genauso gerne auch zwischendurch getrunken. Die Rede ist von Smoothies – ein pürierter Früchtemix. Schließlich muss man in einem stressigen Alltag ja irgendwie seine Vitamine und die fünf Portionen Obst und Gemüse, die die Deutsche Gesellschaft für Ernährung empfiehlt  zu sich nehmen.

Der Begriff Smoohtie ist im Übrigen nicht weiter definiert, was bei der Herstellung leider viel Handlungsspielraum zulässt.

 

Halten Smoothies das was sie versprechen?

Jein. Ab und zu mal einen Smoothie zu trinken ist absolut in Ordnung und man kann über Smoothies natürlich auch einen Teil seines Vitaminbedarfs decken. Allerdings sollte einem auch klar sein, dass beim Verarbeitungsprozess wie immer auch wichtige Nährstoffe, wie Vitamine, sekundäre Pflanzenstoffe und Ballaststoffe verloren gehen.

Zudem sollen Smoothies ja auch nicht nur gesund sein, sondern auch gut schmecken. Das führt dazu, dass Smoothies gesüßt werden oder viel süßes Obst verwendet wird. 13-15g Zucker pro 100ml sind keine Seltenheit. Zum Vergleich: 100ml Cola enthalten 10,6g Zucker.

Das wird zum Problem, wenn Smoothies nicht als Nahrungsmittel oder kleine Mahlzeit verstanden werden, sondern als Getränk, womit der Durst gelöscht werden soll. Insbesondere durch den hohen Fruchtzuckeranteil (wird in der Leber verstoffwechselt) steigt bei übermäßigen Konsum das Risiko einer Leber- und Organverfettung.  Mir als Ernährungsberater begegnet sowas leider immer wieder.

Als kleines Beispiel nehmen wir mal ein Smoothie-Rezept, welches eine meiner Klientinnen lange Zeit gefrühstückt hat:

– 5 Orangen

– 1 Mango

– 1 reife Banane

– etwas Blattspinat

– 150ml Naturjoghurt

Der Smoothie hatte immer ein Volumen von 750-1000ml und meine Klientin brauchte 25-45 Minuten, um den Smoothie zu trinken.

Meine erste Frage war, wann sie das letzte Mal in ihren Leben in 25 Minuten fünf Orangen, eine Mango und eine Banane gegessen hat. Antwort noch nie. Die zweite Frage war, wann sie das letzte Mal in ihren Leben an einem Tag fünf Orangen, eine Mango und eine Banane gegessen hat. Sie konnte sich nicht erinnern. Stellt euch diese Fragen bei eurem Smoothie mal selbst. Ich bin gespannt auf eure Antworten.

Die Inhaltsstoffe von so viel Obst in 25 Minuten zu verzehren, hat auf jeden Fall nichts mit einer normalen gesunden Ernährung zu tun.

 

Meine Empfehlung: Weniger Smoothies, mehr Obst und Gemüses essen

Wie gesagt, gegen den gelegentlichen Verzehr von Smoothies spricht rein gar nichts. Besser ist es aber Obst und Gemüse in ihrer Reinform zu essen. Dadurch, dass sie nicht püriert sind, müssen wir kauen. Das Essen dauert somit etwas länger, wir nehmen insgesamt mehr Nahrungsvolumen zu uns und sind ist am Ende länger satt. Darüber hinaus verstehen wir Obst und Gemüse als das was es ist: Ein Lebensmittel und nicht wie beim Smoothie als Getränk, was man trinkt, um seinen Durst zu löschen.

Falls es doch mal ein Smoothie sein soll, macht ihr ihn am besten selber. So wisst ihr genau was drin ist und könnt darauf achten, dass ihr eurem Körper wirklich etwas Gutes tut.