Mehr als die Hälfte aller Deutschen ist zu dick. Laut Robert­-Koch­-Institut sollen von den Übergewichtigen jeder Dritte sogar adipös sein. Oft ist Stress und ein damit einhergehender Heißhunger der Auslöser für eine Gewichtszunahme. Dabei spielt das Stresshormon Cortisol eine Rolle. Forscher fanden aber heraus, dass nicht nur Cortisol, sondern auch andere Hormone wie Leptin und Ghrelin entscheidenden Einfluss auf unser Gewicht haben.

 

Cortisol – warum kann Stress dick machen?

Cortisol wird in den Nebennieren produziert und bei psychischem Stress vermehrt ausgeschüttet. Evolutionär gesehen war es eigentlich dafür gedacht uns in kurzfristigen Gefahrensituationen zu schützen, indem es Entzündungen hemmt, den Blutzuckerspiegel reguliert und den Blutdruck steigert, damit wir flüchten oder uns kraftvoll wehren können. Hat sich die Situation normalisiert, wird das Cortisol wieder vom Körper abgebaut.

Das Problem unserer heutigen Gesellschaft ist jedoch der Dauerstress. In diesem Zustand produziert der Körper permanent zu viel Cortisol, was dazu führt, dass das Immunsystem unterdrückt wird und der Blutzuckerspiegel dauerhaft zu hoch ist. In der Folge schüttet der Körper ständig Insulin aus. Das Bauchspeicheldrüsenhormon sorgt dafür, dass der Organismus mehr Kalorien aus dem Zucker in der Nahrung gewinnt. Es kommt zu Heißhunger auf Süßes und Gewichtszunahme.

Leptin – welche Bedeutung hat das Sättigungshormon?

Leptin ist ein Hormon, das während der Mahlzeiten vom Fettgewebe abgegeben wird und mit dem Blut zum Gehirn gelangt, wo es am Hypothalamus andockt und für ein Gefühl der Sättigung sorgt. Bei Übergewichtigen sprechen die Leptinrezeptoren im Gehirn jedoch nicht mehr auf das Hormon an.

Interessant ist, dass man Leptin auch mit gesundem Schlaf beeinflussen kann. Forscher an der Stanford University fanden heraus, dass der Leptinpegel bei regelmäßigem Schlaf um bis zu 15,5 Prozent steigen kann! Hieran erkennt man, wie wichtig ausreichend gesunder Schlaf auch für ein stabiles Körpergewicht ist.

 

Ghrelin – wie kontrollieren wir das appetitanregende Hormon?

Auch das Peptid Ghrelin ist an der Gewichtsregulation beteiligt. Es wird vor allem in der Magenschleimhaut und der Bauchspeicheldrüse produziert und ist einerseits dafür da, unseren Appetit zu fördern und andererseits hemmt es die Wärmeproduktion im Körper. Ghrelin sorgt also dafür, dass wir Kalorien zu uns nehmen und sie gleichzeitig auch nicht so schnell wieder verheizen. Übergewichtige sollten also darauf achten, nicht zu viel Ghrelin zu produzieren. Aber wie können sie das tun?

Auch wenn es widersprüchlich klingt: Wer abspecken will, sollte nicht fasten. Ghrelin wird nämlich nicht von vollen, sondern von leeren Mägen produziert. Darüber hinaus hilft auch in diesem Fall der gute alte Schlaf. Denn wer permanent zu wenig schläft, muss mit einer Steigerung des Hormons um bis zu 14,9 Prozent rechnen. Auch diese Erkenntnis brachte eine Studie der Stanford University.

 

Fazit

Hormone spielen bei der Gewichtszunahme bzw. beim Abnehmen eine nicht zu unterschätzende Rolle. Wer sein Gewicht auf ein gesundes Maß bringen möchte, ist seinen Hormonen aber zum Glück nicht machtlos ausgeliefert. Wir können zum Beispiel darauf achten, unser Leben so zu gestalten, dass wir nicht unter psychischem Dauerstress stehen. Damit regulieren wir die Produktion von Cortisol. Regelmäßige Bewegung und Sport können zum Beispiel den nötigen Ausgleich zu einem stressigen Alltag bringen.

Eine gesunde und ausgewogene Ernährung ist natürlich das A und O bei einer angestrebten Gewichtsreduktion. Zudem können wir das Sättigungshormon Leptin durch weniger Fleischkonsum und mehr gesunden Schlaf aktiv halten. Um weniger Appetit auf Süßes und Fettiges zu haben, sollten Übergewichtige das Hormon Ghrelin in Schach halten. Das heißt: nicht hungern und regelmäßig und ausreichend schlafen.

Ich hoffe, diese Tipps helfen dir. Wenn du Fragen hast oder Unterstützung brauchst, melde dich gern bei mir.

 

Bleib gesund – mit Sport!

Dein Till