Wer an Covid-19 erkrankt ist, sollte zunächst auf sportliche Anstrengung verzichten. Das gilt allerdings nicht nur für die akute Phase der Erkrankung, sondern auch in der Zeit danach. Nach einer Infektion mit Covid-19 ist es wichtig, dass du dich erst wieder langsam an deine früheren Leistungen herantastest und dem Körper ausreichend Zeit zur Erholung gibst. Wie sehr der Körper auch unter milden Verläufen leidet und welche Folgen eine zu rasche Rückkehr zum Sport haben kann, möchte ich dir hier genauer erklären.

 

Covid-19 beschäftigt uns derzeit alle. Die Auswirkungen sind immens: Einschränkungen beim Besuch des Fitnessstudios, Sport im Freien ist nur unter bestimmten Bedingungen möglich und auch Kontakte sollen auf ein Minimum reduziert werden. Eine Infektion lässt sich dennoch nicht immer vermeiden. Wenn du an Covid-19 erkrankt bist oder warst, hat dies auch auf deine sportlichen Erfolge massive Auswirkungen. Selbst ein milder Verlauf kann ungeahnte Konsequenzen nach sich ziehen, wenn du zu früh versuchst, wieder auf deinem früheren Leistungsstand zu trainieren. Es ist wichtig, dem Körper nach einer Covid-19-Infektion ausreichend Ruhe und Zeit für die vollständige Genesung zu gönnen.

 

Wann kann man nach einer Covid-19-Erkrankung wieder Sport machen?

Wie schnell du dich im sportlichen Bereich wieder austoben kannst, hängt nach einer Covid-19-Erkrankung maßgeblich vom Verlauf der Infektion ab. Wer nachweislich an Corona erkrankt ist, allerdings mit keinen Symptomen zu kämpfen hatte, sollte frühestens zwei Wochen nach Ende der Infektion wieder mit dem Sport beginnen. Bei einem milden Verlauf, der sich durch Husten und Fieber auszeichnet, sollte man mindestens zwei, besser jedoch vier Wochen gänzlich auf Sport verzichten. Je schwerer der Verlauf, desto länger sollte also auch die Sportpause sein, die nach einer Covid-19-Erkrankung eingeplant werden muss. War die Folge der Covid-Infektion eine Lungenentzündung, benötigt der Körper nach Ende der Erkrankung mindestens vier Wochen Ruhe. Führte die Corona-Infektion sogar zu einer Herzmuskelentzündung, solltest du mindestens drei Monate bis zum Wiedereinstieg in den Sport warten (wissenschaftlicher Stand Dezember 2021).

Aber Vorsicht: Die empfohlene Sportpause ist ein grober Richtwert und kann dir nicht die vollständige, körperliche Genesung garantieren. Besser als eine reine Schonzeit, in der du möglichst komplett auf Sport verzichtest, ist daher die Sporttauglichkeitsuntersuchung. Um Risiken beim Wiedereinstieg in den Sport zu vermeiden, solltest du dich nach einer auskurierten Covid-19-Infektion ärztlich durchchecken lassen. Dabei wird vor allem die Funktionstüchtigkeit von Herz und Lunge geprüft, um unauffällige Herzmuskelentzündungen oder Lungenentzündungen ausschließen zu können. Auch eine Untersuchung der Blutwerte kann hier erfolgen, zum Beispiel um Entzündungswerte im Blut zu erkennen. Erhältst du nach der Sporttauglichkeitsuntersuchung des Arztes das „Go“, kannst du dich ruhigen Gewissens wieder an den Sport heranwagen – solltest aber dennoch nur in langsamen Schritten zu deiner ursprünglichen Trainingsintensität zurückkehren.

 

Welche Folgen kann es haben, wenn man nach Covid-19 wieder Sport treibt?

Grundsätzlich ist Sport gut für die Gesundheit. Das gilt aber nur dann, wenn Vorerkrankungen oder akute Infektionen kein Risiko darstellen. Nach einer Covid-19-Infektion können Herz und Lunge geschwächt sein, ohne dass man es als betroffene Person bemerkt. Nach einer solchen Erkrankung wieder Sport zu treiben, birgt daher einige Risiken. Steigst du nach einer Covid-19-Infektion zu schnell wieder auf deinem früheren Level ein, kann dies sogar lebensgefährlich sein. Das Risiko für Herzmuskelentzündungen oder gefährliche Herzrhythmusstörungen ist nach einer Infektionskrankheit wie Covid-19 deutlich erhöht. Erfahrungen mit anderen Virusinfektionen, zum Beispiel dem Grippevirus, haben schon in der Vergangenheit gezeigt, dass eine zu frühe Rückkehr zum Sport den akuten und späteren Verlauf der Erkrankung verschlimmern kann.

Beim Sport dringen Viren schneller und tiefer in die Atemwege ein, reproduzieren sich dort stärker und lösen auch massivere Schäden aus. Ganz ähnlich verhält es sich, wenn du während einer Covid-19-Infektion nicht auf den Sport verzichten möchtest. Aber auch nach einer überstandenen Infektion ist es weiterhin ratsam, sich nur vorsichtig an den Sport heranzuwagen – andernfalls können schwere Folgeschäden den Körper dauerhaft belasten. Die häufigste Gefahr, die von vielen Sportlern unterschätzt wird, ist eine Entzündung der Blutgefäße. Covid-19 befällt während des akuten Verlaufs nicht nur die Lunge, sondern auch einzelne Mikrogefäße. Dadurch wird die schützende Gefäßinnenhaut (auch Endothel genannt) beschädigt. Bis sich diese Schäden nach einer Infektion wieder regenerieren, dauert es einige Wochen. Wer hier nicht ausreichend lange auf Sport verzichtet, kann die Entzündung der Blutgefäße auch nach einer Infektion vorantreiben und dadurch langfristig ein Multiorganversagen auslösen – denn die angegriffenen Blutgefäße betreffen nicht nur die Lunge, sondern auch das Herz, die Nieren, die Leber und das Gehirn.

 

Nach einer Corona Infektion langsam wieder in den Sport einsteigen

Eine überstandene Corona-Infektion ist natürlich kein Grund, dauerhaft auf Sport zu verzichten. Wichtig ist nur, dass du dich nach einer ausreichend langen Ruhephase, die mindestens zwischen zwei und vier Wochen betragen sollte, langsam wieder an deine alten Erfolge herantastest. Starte nicht sofort mit der Intensität, die du zuletzt beim Training aufweisen konntest, sondern fordere deinen Körper zunächst mit leichteren Übungen heraus. Teste dich langsam und vorsichtig an deine Grenzen heran. Wenn du dich nach einigen Wochen mit leichteren Übungen fit genug für eine Steigerung fühlst, kannst du langsam versuchen, wieder dein früheres Niveau zu erreichen. Solltest du beim Wiedereinstieg in den Sport nach einer Corona-Infektion körperliche Schwäche oder andere Auswirkungen verspüren, ist unbedingt ein Besuch bei deinem Arzt anzuraten. Beachte immer, dass es um deine Gesundheit geht – und vermeide daher eine Überlastung des Körpers, die zahlreiche Folgeschäden mit sich bringen könnte.