Was genau sind Superfoods
Sie sind in Supermärkten, im Internet und in Zeitschriften mittlerweile omnipräsent: Superfoods. Dazu zählen u.a. Goji-, Aronia- und Açaíbeeren, Chiasamen, Matcha-Tee, Maca, Moringa, Süßkartoffeln und viele mehr. Mit diesen Lebensmitteln sind häufig exotische und abenteuerliche Geschichten verknüpft: Superfoods sind oft seltene Pflanzen aus unzugänglichen Regionen des Amazonas oder der Anden, auf die die entsprechenden Ureinwohner schon seit Jahrtausenden als Medizin oder Heilmittel schwören.
Doch was bedeutet Superfood eigentlich? Superfood ist ein Marketingbegriff, der meist exotische Lebensmittel aus Lateinamerika oder Zentralasien beschreibt. Ihnen werden wegen ihres guten Nährstoffprofils besondere gesundheitsfördernde Eigenschaften zugeschrieben. Der Begriff suggeriert zudem, dass „Superfoods“ wertvoller und gesünder sind als andere Lebensmittel.
Um es uns Verbrauchern noch einfacher zu machen unseren Nährstoffbedarf zu decken, werden neben frischen Superfoods auch immer mehr Extrakte, Pürees, Getränkezusätze, sowie Pulver und Kapseln auf Superfood-Basis auf den Markt geworfen.
Die Datenlage zu Superfoods
Wie bereits oben erwähnt ist der Begriff Superfood ein industriegeschaffener Marketingbegriff, hinter dem vor allem kommerzielle Interessen stecken. Das spiegelt sich leider auch in den interessengesteuerten Nährwertangaben wider, die z.T. stark voneinander abweichen. Wissenschaftlich basierte Daten, geben oft nur Werte für die Hauptnährstoffe an, seltener aber zu Vitaminen und Mineralstoffen. Zudem fehlen in der Regel gesicherte Daten zu Enzym-Gehalten oder den Mengen einzelner sekundärer Pflanzenstoffe, deren Wirkung auf unserer Gesundheit man nicht unterschätzen darf. Darüber hinaus sind bei vielen Stoffen auch gar keine Bedarfswerte bekannt, was eine gesundheitliche Bewertung nahezu unmöglich macht.
Woher kommen die gesundheitsfördernden Informationen über Superfoods?
Die gesundheitsfördernden Informationen zu Superfoods stammen meistens von kommerziellen Anbietern, die mit dem Verkauf von Superfoods und daraus hergestellten Produkten schlicht und einfach Geld verdienen möchten. Auf diesen Zug sind auch eine Vielzahl von Experten, Beratern und Autoren aufgesprungen, denn mittlerweile bilden Superfoods einen eigenen milliardenschweren Wirtschaftszweig.
Mein Fazit
Zusammengefasst lässt sich sagen, dass wir mit dem Marketingbegriff Superfood Gesundheit assoziieren. Gesundheit, die wir uns kaufen können und dafür sind wir bereit tiefer in unser Portmonee zugreifen als bei anderen Lebensmitteln (Warum wir uns über einen Preis von 1,99€ für ein Stück Butter aufregen, im gleichen Einkaufswagen aber ein Matcha-Tee für 25€ liegt, verstehe ich noch immer nicht so ganz 😉 ).
Wenn man den Text bis jetzt gelesen hat, könnte man den Eindruck gewinnen, dass ich ein entschiedener Gegner von Superfoods bin. Das bin ich nicht. Superfoods sind Lebensmittel, die uns dabei helfen können unseren Nährstoffbedarf zu decken und ich möchte keinem seine geliebten Superfoods schlecht reden. Ich möchte vielmehr eine interessensfreie Diskussion über Ernährungstrends führen und ein Bewusstsein für Lebensmittel schaffen. Auch ich esse z.B. ab und zu gerne mal Süßkartoffeln, aber nicht, weil sie ein gutes Nährstoffprofil haben, sondern weil sie mir einfach verdammt gut schmecken. Und wenn dir Goji-, Aronia- und Açaíbeeren, Chiasamen, Matcha-Tee, Maca, Moringa, Süßkartoffeln und wie sie alle heißen gut schmecken, iss und trink sie weiter! Wenn es dir aber wie vielen anderen nur um die gesundheitlichen Wirkungen von Superfoods geht, kannst du sie auch getrost weglassen. Eine vollwertige und abwechslungsreiche Ernährung aus größtenteils unverarbeiteten Lebensmitteln reicht nämlich vollkommen aus, um alle Nährstoffe in ausreichender Menge zu sich zu nehmen.
Wer nicht auf Superfoods verzichten möchte, der kann alternativ oder zusätzlich auch auf unsere lokalen Superfoods zurückgreifen. Zwar fehlen ihnen die spannenden Geschichten aus den abgelegensten Ecken der Erde, aber auch sie strotzen nur so vor gesunden Nährstoffen. Ganz nebenbei haben lokale Superfoods den geringeren CO2-Fußabdruck und sind dazu noch günstiger als ihre Pendants aus Übersee.
Gerne unterstütze ich Dich dabei Deine Ernährung so zu optimieren, dass du mit allen Nährstoffen, die unser Körper braucht, versorgt bist.
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